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E2E-Prozesse

E2E-Prozesse

Per Schnittstelle zum kommunalen Menü: Stellen Sie sich vor, Ihr Portal wäre eine Plattform wie Lieferando. Die Sache hätte jedoch einen gravierenden Haken: Hungrige können sich zwar online anmelden und auch bezahlen – es gibt jedoch keine Köche, die im Hintergrund ihr Essen zubereiten. Auf das aktuelle kommunale Menü übertragen: Frische, funktionierende Schnittstellen sind (noch) Mangelware.

Rund 340 Portale in NRW sind bereits online. Eigentlich kein schlechter Schnitt. Doch wie ist die aktuelle Situation bei den vorhandenen EfA-Diensten? Sie passen (noch) nicht in die existierenden Plattformen hinein. Die Gründe dürften bekannt sein und sie sind nachvollziehbar: 

  • Im Rahmen des OZG hat man sich zunächst auf den Antragsprozess fokussiert, durchgängige Prozesse sind deswegen heute noch die Ausnahme. Aktuell gelingt das nur für wenige Fachverfahren, wie UBS, Einbürgerung oder das digitale Schülerticket. 
  • Nur wenige große Hersteller für Fachverfahren bieten derzeit Schnittstellen (APIs) an. 
  • Die bisher angebundenen Authentifizierungsverfahren sind nicht homogen, weswegen das Land NRW nun vom Servicekonto.NRW auf die BundID umstellen will. 

Alle reden von der Extension API – aber was ist das eigentlich?
Extension – auf Deutsch „Erweiterung“ –
liefert einem Hauptprogramm eine gewünschte Zusatzfunktionalität. Moderne Applikationen und Programme sind modular aufgebaut. Das Hauptprogramm, der sogenannte Core, ist gekapselt und funktioniert losgelöst von anderen Modulen. Benötigte Zusatzfunktionen können in Form einer Extension nachträglich ergänzt werden. 
API – Application Programming Interface ist eine Schnittstelle für den Austausch von Daten. APIs sind dafür verantwortlich, dass wir viele interaktive Sachen mit unseren Endgeräten tun können. Dabei agiert die API wie eine Art Postbote. Sie nimmt Informationen an einer Stelle bzw. von einem System entgegen und überbringt diese an ein anderes System. Das andere System antwortet und die API überbringt die Antwort wieder an das erste System.


Die Anbindung von immer mehr Diensten – selbst entwickelten sowie EfA-Diensten – mit Hilfe der von Südwestfalen-IT (SIT) und regio iT in NRW standardisierten „Extension API“ wird daher in 2023 und 2024 im Zentrum der Aktivitäten der nextgov iT (dem im Sommer zu gründenden Tochterunternehmen) stehen. Ziel ist es, Online-Besuchern durch automatisierte Weiterbearbeitung ihrer Anliegen ein positives Benutzererlebnis zu verschaffen und Sachbearbeitende in ihrer täglichen Arbeit zu entlasten.  

Das sind die nächsten Schritte: 

  1. Gründung der nextgov IT im Juli 2023 zur Nutzung von Synergien sowie technische Öffnung der Portalwelt mittels Extension API
  2. Entwicklung eigener Antragsdienste mit dem Ziel der Integration in das Portal-Ökosystem. Ziel ist es, dass diese im gleichen „Look&Feel“ medienbruchfrei bis in die Fachverfahren durchlaufen (Ende-zu-Ende/E2E). So werden manuelle Eingaben in den Ämtern überflüssig.
  3. Um das Potenzial der vom Bund geförderten EfA-Leistungen auszuschöpfen, nehmen wir aktuell den Kontakt zu den Herstellern von EfA-Diensten auf, um ihre Prozesse über die Extension API an die Portale anzubinden. 

Sie möchten eigene Dienste an Ihr Serviceportal anbinden? Wir stellen Ihnen die technischen Möglichkeiten unserer standardisierten Schnittstelle vor. Schreiben Sie uns an ozg@regioit.de.

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